Wie das folgende Bild zeigt, nimmt eine große Zahl Ehemaliger
der Burgschule - wie einige ihrer Lehrer - mit Gattinnen an der Festfeier
teil.
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Die Vortragsfolge:
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Anläßlich der Abiturientenentlassung am 13.3.1965
überreichte OStD Dr.Falcke die Urkunde der Dr.Friedrich-Schroeder-Stftung,
die von Frau Maria Schroeder, der Witwe des am 18.12.1964
verstorbenen Studienrats der Burgschule, Dr.Schroeder, ins Leben
gerufen worden war.
Diese Stiftung sollte die "Patenschaftsgemeinschaft Mercator-Gymnasium und Burgschule Königsberg" festigen und "der Aufrechterhaltung und Pflege der Tradition und Erinnerung an die alte, ehrwürdige Burgschule" dienen. Aus damit gegebenem Anlaß werden den Abiturienten die "Alberten" überreicht. Am 26.Oktober 1968 feiert das Mercator-Gymnasium den "Tag der Königsberger" anläßlich der 10jährigen Patenschaft Burgschule / Mercator-Gymnasium. Nach dem Ostpreußenlied, gesungen vom Schulchor, begrüßt OStD Dr.Oberwinder die anwesenden Oberstufenschüler, Lehrer und Burgschul-Gäste. Der Chor singt "O Täler weit, o Höhen" und "Innsbruck, ich muß dich lassen". Nach einer Lesung "Erbe und Verpflichtung" (Texte von Theodor Litt) hält Dr.Blankenstein, ein ehemaliger Burschüler, die Festansprache. Einer Lesung "Lob der Freundschaft" (Text von Simon Dach) folgt die Ouvertüre aus Händels Rodrigo-Suite. Anschließend zeichnet Ltd.Reg.Dir.Erzberger drei Schüler im Sinne der Dr.Friedrich-Schroeder-Stiftung aus. Der Festakt endet nach der Aufführung von Händels "Festmusik". Am Abend findet ein Ball in der Aula statt, zu dem die Oberstufenschüler, die Lehrer, die ehemaligen Burg- und Mercator-Schüler mit ihren Damen eingeladen sind. Anläßlich der 10jährigen Patenschaft wird das "Burgschulzimmer" eingerichtet. Im Jahre 1976 stiftet die Burgschulgemeinschaft Königsberg (Pr.) e.V. die Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des Mercator-Gymnasiums. OStD. Dr. Heinz Oberwinder wird bei seinem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst die Ehrenmitgliedschaft in der Burgschulgemeinschaft angetragen. Mit der Überreichung einer Ehrenurkunde wird die Ehrenmitgliedschaft vollzogen. |
Von 1977 bis 1993 nimmt der neue Schulleiter an den Jahrestreffen der ehemaligen Burgschüler teil. Im Auftrage des 1978 gegründeten Fördervereins der Schule zeichnet der Schulleiter bei diesen Treffen die Abitur-Jubilare der ehemaligen Burgschule mit der Silbernen bzw. der Goldenen Mercator-Nadel aus. |
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Der 20-jährigen Patenschaft wird anläßlich der
feierlichen Einführung von OStD Krücken in sein Amt am
16.6.1978
gedacht. OStD Krücken bezieht das festliche Gedenken in seine
Ansprache ein, von seiten der Burgschule bezieht Helmut Wormit,
seinerzeit Schatzmeister der Burgschulgemeinschaft, die Patenschaft in
seine Gratulation ein.
Zur Feier ist eine stattliche Zahl ehemaliger Burgschüler mit Ehefrauen erschienen |
Helmut Perbands und Martin Peterssens Anregung und tatkräftige Unterstützung - und auch die seitens des Fördervereins des Mercator-Gymnasiums - führten im Jahre 1987 zu einer künstlerischen "Spiegelung" der Patenschaft - so schrieb damals die Duisburger Presse - in der Gestalt eines von Bernhard Meier, Kunstlehrer am Mercator-Gymnasium, entworfenen und betreuten Bronze-Reliefs, dessen Replikat seit 1995 im ehemaligen Burgschul-Gebäude die Patenschaft (seit 1991) zwischen dem Gymnasium No 1 in Kaliningrad und dem Mercator-Gymnasium in Duisburg widerspiegelt. |
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Die masurischen Wälder, ihr Kennzeichen: der Elch, der Königsberger Pregel mit den Kurenkähnen sowie die lange Zeile der Pregelspeicher, - der Burg und dem Dom gegenübergelegen - kennzeichnen Ostpreußen und seine Hauptstadt Königsberg. Alles dieses spiegelt sich in den Wahrzeichen der Stadt Duisburg: in den Hüttenwerken, im Hafen, in den Stadtwerketürmen, im springenden Delphin, im Rathaus und in der benachbarten Salvatorkirche. Beide Städtebilder aber verbinden sich in Pregel, Ruhr und Rhein. Eine rundum gelungene Metaphorik der partnerschaftlichen Freundschaft zwischen der Burgschule Königsberg i.Pr. und dem Mercator-Gymnasium zu Duisburg. |
Am 13. Juni 1987 wurde das
Relief anläßlich der feierlichen Abiturientenentlassung von
Helmut
Perband und Martin Peterssen der Patenschule überreicht.
Der Herzlichkeit und Solidität der Beziehung zwischen der Burgschulgemeinschaft und dem Mercator-Gymnasium gibt der letzte Brief Helmut Perbands als zweiter Vorsitzender an mich bewegend Ausdruck. Am 17.Oktober 1987 schrieb er mir u.a.: "Lieber Herr Krücken, nachdem die Burgschulfamilie mich wieder in den Vorstand gewählt hat, verspreche ich Ihnen, daß ich meine Möglichkeiten nutzen werde, um dem Mercator-Gymnasium, Ihrer Schule und unserer Patenschule, mit bescheidenen Mitteln stets behilflich zu sein.Helmut Perband wußte und drückte es in seinen Gedanken mittelbar aus, daß das Maß des Vertrauens in die Partnerschaft beider Schulen wesentlich in den freundschaftlichen Beziehungen zwischen den jeweiligen Schulleitern des Mercator-Gymnasiums und den jeweiligen Vorständen - zumal den Vorsitzenden - der Burgschulgemeinde gegründet war und ist. Der im Jahre 1988 anstehenden 30-jährigen Patenschaft zwischen der Burgschule und dem Mercator-Gymnasium gedenken dann während der Abiturienten-Entlassungsfeier 1988 OStD Krücken und Helmut Perband.
Leider war Helmut Perband nach seiner Berufung zum Ersten Vorsitzenden im Oktober des Jahres nur eine kurze Amtszeit beschieden. Überraschend stirbt er schon am 3. November 1988. Vertrauend auf eine nunmehr 30-jährige Partnerschaft, konnte dann auch der neue Vorsitzende, Klaus Falcke, weiterarbeiten. |
Es kommt danach schnell die Zeit von Glasnost und Perestroika, es fallen die Grenzen und Mauern in Deutschland und anderswo. Aber was stand dem nicht noch alles entgegen? Um diese Lage kurz in Erinnerung zu bringen, darf ich aus einem Brief
eines ehemaligen Mercatorschülers vom 13.
Februar des Jahres 1991 aus Jurmala - Lettland - zitieren.
"Die Bemühungen um Wiederherstellung der Selbständigkeit meiner Heimat treten in die entscheidende Phase, da die Reaktion in der ganzen UdSSR unter Führung der Allianz von Rüstungsindustrie, Generalität und KP-Funktionären mit stillschweigender Unterstützung des zum größten Teil korrumpierten Beamtentums zum Angriff gegen die zur Zeit noch sehr diskutablen Errungenschaften der Demokratie und Menschenrechte antritt und zielgerichtet auf eine Diktatur staliinistischer Prägung zustrebt. (Um Informationen aus offiziellen Quellen (Tass, TV usw.) und Reden gewisser Politiker auswerten zu können, muß man zuvor Orwell gelesen haben. Kritiklose Akzeptation ist mit Einfalt gleichzusetzen. Nicht zielgerichtete Wohltätigkeitsspenden versickern zum Teil in den Labyrinthen des künstlich hochgezüchteten Verwaltungsapparates; dem Sowjetbürgern werden sie als "Dank des deutschen Volkes für die uneigennützige Hilfe der SU in den Nachkriegsjahren" serviert.Dieser Brief beförderte uns in dem Anliegen, die Bemühungen des Vorstands der Burgschulgemeinschaft - insbesondere die seines Vorsitzenden Klaus Falcke - tatkräftig zu unterstützen, mit der Skola No 1 in Kaliningrad, die im unversehrten Gebäude der Königsberger Burgschule 1945 ihr Domizil aufgeschlagen hat, eine gewisse, wenn auch zu diesem Zeitpunkt gewiß noch unbestimmte Art von Patenschaft oder Partnerschaft anzustreben. Am Freitag, 15.November 1991, sollte eine erste Reisegruppe aus Kaliningrad in Duisburg eintreffen: 6 Schülerinnen, 4 Schüler, zwei Lehrerinnen: Frau Galina Tarasowa Andreewna, eine Deutschlehrerin, Frau Albina Dolonitzkaja Ilinintschna, stellvertretende Schulleiterin und Englischlehrerin, sowie die Direktorin der Skola Nr.1, Frau Alla Schatrowa.Motiviert zur Unterstützung der Menschen in Osteuropa waren unsere Schüler damals durch ihre eigenen Aktivitäten, hatten sie doch aus eigenem Antrieb einer nach Rußland gerichteten humanitären Hilfe schon lobenswerte Unterstützung zukommen lassen. Was aus diesem Versuch, geboren allein aus humanitärer Gesinnung, geworden ist, davon will ich schweigen, - denn eine beredtere Zunge als ich sie in diesen Dinge habe soll, will noch heute abend davon künden. Nachdem ich die Patenschaft zwischen der Burgschule Königsberg in Preußen und dem Mercator-Gymnasium in Duisburg habe vierzig Jahre begleiten dürfen: davon 24 Jahre in der Schulleitung, 17 Jahre als Schulleiter, blicke ich in Freundschaft und mit Dank auf diese Partnerschaft zurück und sage erst recht für die Zeit meiner Verantwortlichkeit für die Förderung und Unterstützung durch den guten Willen der Gemeinschaft der Burgschüler, von der Helmut Perband in seinem letzten Brief an mich gesprochen hat, aus dem Kurt Erzberger, Heinz Labinsky, Helmut Perband, Klaus Falcke und Dieter Brzozowski gehandelt haben und noch handeln, herzlichen Dank. Dabei gewesen zu sein, hat mir, hat uns - ich schließe meine Frau mit ein - viel Freude bereitet. Danke.
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